Wertebildung gehört zu den zentralen Bildungsbereichen von Kindertageseinrichtungen. Das stellt heute niemand mehr ernsthaft infrage. Wertebildung fällt unter die `öffentliche Verantwortung für das Aufwachsen der Kinder´ hierzulande. Deshalb haben die Bildungspläne aller Bundesländer sie in den Kanon der verpflichtenden Bildungsbereiche aufgenommen.
In den Einrichtungen selbst gibt es allerdings noch einigen Klärungsbedarf: Wie ist die Wertebildung durch Kitas rechtlich geregelt – wenn doch nach wie vor gilt, dass die Eltern die Primärverantwortlichen sind? Welche Befunde der Entwicklungspsychologie und der Sozialisationsforschung sind zu beachten? Mit welchen Zielen, mit welchen pädagogischen Konzepten soll sie erfolgen? Welche Rolle sollte die Erzieherin einnehmen? Wie sind die Eltern in die Wertebildung der KiTas einzubeziehen?
Diese Fragen werden in dem vorliegenden Buch auf eine kompakte, aber schlüssige und anschauliche Weise geklärt. Die Autorin hat aktuelle Forschungsbefunde gesichtet und für die Leserinnen und Leser aufbereitet. Sie klärt zentrale Begriffe aus dem Bereich der Ethik und Wertebildung. Außerdem bietet sie Hilfen zur Bestimmung der Rolle und Funktion der Erzieherinnen, und sie entfaltet das Konzept einer dialogisch ausgerichteten Bildungsarbeit. Dabei konzentriert sie sich auf Formen eines Wertedialogs im Team, mit den Kindern und mit den Eltern.
Schließlich bietet sie zahlreiche Praxishilfen und Materialtipps. Ein Buch für reflektierte Praktikerinnen!
Prof. Dr. Matthias Hugoth, Kath. Hochschule Freiburg, veröffentlicht in "Welt des Kindes" Ausgabe 05-2010