Nach ihren Themenkarten zu Werten, Spielen und Kindsein hat die Autorin nun ein weiteres Kartenset vorgelegt. Die Bildkarten „Spielsachen“ zeigen dreißig Fotos, vorwiegend von spielenden Kindern. Jeder Bildkarte ist eine elementare Spielhandlung, also ein typisches Schema von Kindern, wie beispielsweise „Anhäufen und Aufschütten“, „An – aus – an – aus“, „Ziehen und Schieben“ zugeordnet. Auf der Rückseite einer jeden Karte findet sich ein kurzer Text, der über die jeweilige Spielhandlung informiert. Impulsfragen und Satzanfänge geben weitere Anregungen. Die Bildkarten mit ihren Zitaten laden ein, sich über bedeutsame Spielhandlungen von Kindern auszutauschen und Ideen zu entwickeln, welche Spielsachen hierfür besonders geeignet sein könnten. Sie richten sich an Eltern (und Großeltern), Erzieherinnen, Tagespflegepersonen, Fachberaterinnen und Lehrkräfte in der Aus- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften.

Entwicklungspsychologischer Hintergrund der Themen ist die Theorie Jean Piagets, der die Wiederholungen bestimmter Verhaltensmuster von Kindern als Schemata bezeichnet hatte. Laut Piaget baut das Kind mit wiederkehrenden Handlungen kognitive Strukturen auf. Bei der Beschäftigung von Pädagog/innen mit diesen Mustern geht es nicht so sehr um die Spielthemen der Kinder an sich, als vielmehr um die Art und Weise, wie sich das Kind mit der Welt auseinandersetzt und sich diese aneignet. Auf der Rückseite jeder Bildkarte findet sich entsprechend eine Erläuterung zum auf der Vorderseite abgebildeten Schema, eine Frage an den Erwachsenen zu dessen eigener biografischer Erfahrung sowie eine passendes Zitat eines prominenten Menschen, meist von Pädagogen. Margit Franz hat ihre Sammlung mit Ideen zur Arbeit mit den Karten im Kita-Team ergänzt, mit deren Hilfe ein Team eine einzelne Teamsitzung, aber auch eine ganze Fortbildungsreihe zu zum Thema Spielhandlungen und Schemata gestalten kann. Darüber hinaus bietet sie Ideen für die Arbeit mit Eltern an. Die Bilder sind hervorragend fotografiert, die Karten aus stabilem handschmeichelndem Karton; alles macht es leicht, sich aufs Nachdenken und den Austausch untereinander einzulassen.

Zusätzlich zu diesem Set gibt es eine Box mit 90 Spruchkärtchen, die „Denkgeschenke“ sein sollen und ebenfalls Anregungen für die Beschäftigung mit dem Thema enthalten.

 

Herbert Vogt, Diplom-Pädagoge, leitender Redakteur bei TPS

 

Veröffentlicht in: TPS, Ausgabe 09-2015

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© Margit Franz, Darmstadt